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Ein umfassendes Verständnis darüber, wie die menschliche Haut auf Verletzungen reagiert, ist entscheidend für die Entwicklung neuer Behandlungen. Vor allem die Themen Wundheilung und Hautalterung sind derzeit zentrale Themen in der Dermatologie, der Lehre über die Haut, und werden intensiv beforscht.

In vitro Modelle ersetzen Tierversuche

Unsere Haut ist ein außerordentlich komplexes Gewebe. Daher werden in der dermatologischen Forschung momentan Großteils Tiermodelle verwendet, da diese die komplexe Anatomie der Haut am genauesten abbilden können. Tiermodelle gehen jedoch mit erheblichen Nachteilen einher, wie ethische Bedenken und biologische Unterschiede zwischen tierischer und menschlicher Haut. Eine mögliche Lösung zur Reduktion von Tiermodellen und genauerer Berücksichtigung der menschlichen Anatomie ist der Ersatz dieser Tiermodelle durch im Labor erzeugte künstliche Haut, sogenannte in vitro Modelle. Erste künstliche Hautmodelle sind bereits im Einsatz, zum Beispiel zur Prüfung der Unbedenklichkeit von Kosmetikprodukten. Derzeit bestehen diese Modelle aber nur aus einzelnen Zellschichten ähnlich der äußersten Hautschicht, der Epidermis. Es fehlen viele wesentliche Teile normaler Haut, wie etwa Blutgefäße. Somit können sie aufgrund ihrer Einfachheit die meisten Forschungsfragen der Dermatologie nicht beantworten.

Ein naturnahes Modell der Haut

Als Antwort auf diese Probleme zielt dieses Projekt darauf ab, ein neues und komplexeres künstliches Hautmodell zu entwickeln, das die Anatomie der Haut besser nachbildet als die derzeit verfügbaren Modelle. Im Gegensatz zu den derzeit verwendeten Zellschichten hat das neue Modell den entscheidenden Vorteil, dass es verschiedene Teile der Haut einbezieht. Es beinhaltet unter der äußersten Hautschicht, der Epidermis, auch die darunter liegende Hautschicht, die Dermis. Die Dermis besteht aus Bindegewebe, das die Haut elastisch macht, und Blutgefäßen, um Nährstoffe zu liefern. Durch Einbettung der Blutgefäße kann die neu entwickelte künstliche Haut über die eingebetteten Blutgefäße mit Nährstoffen versorgt werden. Durch diese physiologische Art der Nährstoffzufuhr sind sich das Modell und die reale Haut um einiges ähnlicher als bei bestehenden Modellen.

Das Projekt wird durch den Lorenz Böhler Fonds (Projekt 6/21) und dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung in Zusammenarbeit mit dem FWF (P-35382-B) gefördert. Wir bedanken uns für die Unterstützung!

a.

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